Wissenswertes

Nage- und Raubtiere

Feldmaus

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Wissenswertes

Die Feldmäuse (Microtus arvalis) sind eine Nagetiergattung aus der Unterfamilie der Wühlmäuse. Sie umfassen rund 60 Arten, die in Nordamerika, Europa und Asien leben.

Die Kopfrumpflänge der Tiere beträgt 8 bis 18 Zentimeter, der Schwanz ist mit 2 bis 10 Zentimetern eher kurz und misst üblicherweise weniger als die Hälfte der Kopfrumpflänge. Das Gewicht variiert je nach Art von 20 bis 170 Gramm. Das Fell der Tiere ist relativ lang, es ist an der Oberseite gelblich, rötlichbraun, graubraun oder schwarz gefärbt, die Unterseite ist heller. Die Ohren sind klein und fast vollständig vom Fell bedeckt.

Feldmäuse bewohnen verschiedene Lebensräume, von Tundren über trockene Grasländer bis hin zu Wäldern. Viele Arten errichten unterirdische Baue. Sie sind meist dämmerungs- oder nachtaktiv und halten keinen Winterschlaf. Das Sozialverhalten ist variabel und zum Teil rätselhaft. Einige Arten leben in Kolonien von hunderten Tieren, reagieren aber trotzdem aggressiv aufeinander.

Wühlmäuse sind strikte Pflanzenfresser, die Gräser, Blätter, Zweige, Knollen, Samen, Nüsse und anderes zu sich nehmen. Sie verzehren dabei oft innerhalb von 24 Stunden das Ausmaß des eigenen Körpergewichtes.

Schäden

Die Feldmaus ernährt sich von ober- und unterirdischen Pflanzenteilen. Wird die betroffene Pflanze nicht vollständig gefressen, geht sie meistens trotzdem kaputt.

Hausmaus

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Wissenswertes

Die Hausmaus, deren wissenschaftlicher Artname Mus musculus lautet, ist ein kleines Nagetier mit einer Kopf-Rumpflänge von maximal 10 cm. Ungefähr genauso lang ist der Schwanz. In Deutschland treten 3 Unterarten auf.

Das Fell der häufigsten Unterart, Mus musculus domesticus, ist auf dem Rücken dunkelgrau und auf dem Bauch nur unwesentlich heller gefärbt. Das Gewicht ausgewachsener Tiere schwankt um 20 g. Ursprünglich war die Hausmaus nur in Vorderasien heimisch, wurde aber im Gefolge des Menschen weltweit verbreitet. Die Art lebt meist in Gebäuden bzw. in der Nähe menschlicher Siedlungen, kann aber auch im Kulturland vorkommen. Hausmäuse, die in beheizten Gebäuden leben, sorgen das ganze Jahr über für Nachkommen. In diesem Fall können die Weibchen pro Jahr 4 bis 6 mal Junge bekommen, wobei die Wurfgröße zwischen 4 und 8 Nachkommen schwankt. Bereits mit 45 Tagen können junge Hausmäuse geschlechtsreif werden. Obwohl die Art Allesfresser ist, wird Getreide bevorzugt verzehrt. Hausmäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv, leben in Familienverbänden und weisen ein ausgeprägtes Territorialverhalten auf.

Schäden

Hausmäuse richten v.a. in Getreidelagern, lebensmittelverarbeitenden Betrieben und Supermärkten große wirtschaftliche Schäden durch Fraß und Verunreinigung von Nahrungsmitteln an. Bei einem Auftreten von Hausmäusen sollten unbedingt Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden, da sie, ähnlich wie Ratten, eine Reihe von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen können. Die wichtigsten bakteriellen Krankheitserreger sind Leptospiren, Salmonellen und Pasteurellen. Darüber hinaus kann durch das Benagen von Isolierungen beträchtlicher Schaden an elektrischen Leitungen entstehen.

Steinmarder

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Wissenswertes

Die Fellfärbung des Haus- oder Steinmarders (Martes foina) ist graubraun. Auffällig ist ein weißer, meist gegabelter Kehlfleck.

Männchen werden mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis 52 cm und einem Gewicht zwischen 1.000 und 2.000 g durchschnittlich etwas größer und auch schwerer als die Weibchen, die eine KRL von 37 bis 48 cm und ein Gewicht von 700 bis 1.700 g erreichen. Der Schwanz ist buschig behaart und ungefähr halb so lang wie der restliche Körper. Die Art ist von der Iberischen Halbinsel im Westen bis zur Küste des Gelben Meeres im Osten verbreitet. In Deutschland ist der Hausmarder flächendeckend verbreitet, seit den 1950er Jahren hat die Zahl der Tiere deutlich zugenommen. Die Art ist sehr anpassungsfähig und gilt als ausgesprochener Kulturfolger. Die höchsten Populationsdichten werden in menschlichen Siedlungen erreicht, wobei auch Großstädte besiedelt werden. Ansonsten werden in Europa aber auch Wälder und strukturreiche Agrarökosysteme bewohnt. Obwohl der Hausmarder hervorragend klettern kann, ist er mehr Boden- als Baumbewohner. Bauernhöfe, Hausgärten, Schuppen, Stallungen, Dachböden, Hecken, Holzstöße und Reisighaufen werden als Unterschlupf genutzt und bei der Nahrungssuche durchstreift. Es wird fast jede Art von pflanzlicher und tierischer Nahrung genutzt, wobei die Zusammensetzung der Nahrung saisonal schwankt. Kleinsäuger wie Feld- und Spitzmäuse machen einen hohen Anteil an der Nahrung des Hausmarders aus. Auch Wildvögel und Eier werden häufig verzehrt. Im Sommer und Herbst wird verstärkt Pflanzenkost genutzt. Neben Getreide sind hier v.a. Früchte wie Pflaumen, Birnen, Äpfel, Brombeeren oder Schlehen zu nennen. Die Fortpflanzungsperiode erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte August. Die Männchen sind polygam (d.h. sie paaren sich mit mehreren Weibchen) und beteiligen sich nicht an der Jungenaufzucht. Meist werden zwischen Anfang März und Ende April durchschnittlich drei Jungtiere geboren. Das Weibchen säugt die Jungen acht bis zehn Wochen lang, im Alter von sechs bis sieben Wochen beginnt aber schon die Zufütterung von Fleisch. Bereits in der elften Lebenswoche haben Hausmarder die Hälfte ihres späteren Gewichts erreicht und schon im Herbst ihres ersten Lebensjahres sind die Jungtiere nach Größe und Gewicht nicht mehr von den Alttieren zu unterscheiden. Ab der sechzehnten Lebenswoche können die Jungmarder selbst Beute machen. Mit 23 Wochen verlassen sie das Revier ihrer Mutter und der Familienverband löst sich auf. Hausmarder sind fast ausschließlich nachtaktiv, nur während der Paarungszeit und in der zweiten Hälfte der Jungenaufzucht sieht man die Tiere auch tagsüber häufiger außerhalb ihres Verstecks. Die Art besetzt relativ stabile Reviere mit festgelegten Grenzen. Im gleichen Habitat bewohnen die Männchen größere Areale als die Weibchen. Zur Abgrenzung der Reviere werden Duftmarken an glatten und häufig leicht erhöhten Stellen abgesetzt. Hierzu werden Urin sowie Drüsensekrete aus der Analregion und von den Hinterfußsohlen abgegeben. In Städten und Dörfern bewohnt der Hausmarder z.T. wesentlich kleinere Territorien als in Wald- und Feldgebieten. Hausmarder bauen ihre Verstecke niemals selbst, sondern nutzen verschiedene, bereits bestehende Unterschlupfmöglichkeiten. In Feld- oder Waldgebieten werden v.a. Reisighaufen, Stangenholzstapel oder Brennholzstöße genutzt. In Dörfern und Städten verbringt der Hausmarder den Tag meist in Gebäuden. Die Verstecke liegen hier v.a. auf Dachböden, in Scheunen oder Gartenhütten.

Schäden

Hausmarder können auf vielfältige Weise lästig bzw. schädlich werden. Tiere, die sich in Dachböden einquartiert haben, verursachen eine nicht unerhebliche Lärmbelästigung und bringen die menschlichen Bewohner des Hauses auf diese Weise um den Schlaf. Durch Zerbeißen von Gummi- und Kunststoffbauteilen im Motorraum abgestellter Kraftfahrzeuge richten Hausmarder wiederholt Schäden an. Auch können sie diverse Krankheiten wie Tollwut oder Hirnhautentzündung und Parasiten wie Band- oder Saugwürmer auf Menschen und Haustiere übertragen. Hausmarder können durch das Ausbringen von Repellentien (Vergrämungsmitteln) wirkungsvoll aus Dachböden vertrieben, bzw. von parkenden Autos ferngehalten werden.

Wanderratte

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Wissenswertes

Die zu den Nagetieren gehörende Wanderratte, die im englischen auch als brown rat bezeichnet wird, ist als Krankheitsüberträger und Hygieneschädling gefürchtet. Ursprünglich stammt Rattus norvegicus aus Ostasien. Mittlerweile hat sich der extrem erfolgreiche Kulturfolger allerdings weltweit verbreitet. Das Fell der Wanderratte ist auf der Oberseite braungrau und auf der Bauchseite grauweiß. Ohne Schwanz sind ausgewachsene Tiere 20 bis 27 cm lang. Wanderratten können bei uns höchstens noch mit der inzwischen sehr seltenen Hausratte (Rattus rattus) verwechselt werden. Hausratten bleiben durchschnittlich kleiner als Wanderratten, haben einen wesentlich längeren Schwanz und deutlich größere Ohren.

In der Regel ist die Wanderratte nachtaktiv. Rattus norvegicus schwimmt, taucht und klettert hervorragend. Bevorzugte Lebensräume sind Müllplätze, die Kanalisation und Gebäude aller Art, in denen die Wanderratte Nahrung und Versteckplätze findet. In Städten leben Wanderratten außerdem häufig entlang von Wasserläufen (Traweger et al., 2006). Aufgrund ihrer Fähigkeit in der Kanalisation zu überleben, wird Rattus norvegicus auch als Kanalratte bezeichnet. Wanderratten sind sehr vermehrungsfreudig (rund 40 Nachkommen pro Weibchen) und sorgen das ganze Jahr für Nachwuchs. Rattus norvegicus ist ein Allesfresser und lebt gesellig in Familienrudeln. Unbekannte Nahrung wird von der Wanderratte oft verschmäht, dieses Verhalten wird als Misoneismus bezeichnet. Stehen Nahrung und Versteckplätze in ausreichendem Maße zur Verfügung, so kann die Wanderratte extrem hohe Populationsdichten erreichen. So schätzt man, dass auf der gerade einmal einen Quadratkilometer großen Insel Helgoland im Dezember 1961 mindestens 15.000 Wanderratten gelebt haben (Telle & Vauk, 1962).

Schäden

Die Wanderratte kann zahlreiche Infektionskrankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen. Neben verheerenden Seuchen wie Pest oder Lassa-Fieber übertragen Wanderratten sehr häufig Tollwut, Salmonellen oder Trichinen. Die Wanderratte überträgt darüber hinaus auch den Rattenbandwurm (Hymenolepis diminuta), der beim Menschen klinische Symptome hervorrufen kann und vor allem bei Kindern häufig gefunden wird. Daneben gelten Wanderratten auch als bedeutende Wirtschaftsschädlinge, die Nahrungsmittel anfressen oder mit ihrem Kot verschmutzen. Weitere Schäden verursacht Rattus norvegicus zum Beispiel durch das Annagen von elektrischen Leitungen.

Insekten

Amerikanische Schabe

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Wissenswertes

Die hellbraun bis rotbraun gefärbte Amerikanische Schabe wird mit 35 bis 40 mm deutlich größer als die Deutsche Schabe (Blattella germanica), die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) oder die Braunbandschabe (Supella longipalpa). Auch weist die Amerikanische Schabe die mit Abstand längsten Antennen auf, die länger als der Körper werden können. Charakteristisch ist ferner eine rotgelbe Binde am Hinterrand des Halsschilds (Pronotum). Von der recht ähnlich aussehenden Australischen Schabe (Periplaneta australasiae) unterscheidet sich die Amerikanische Schabe durch die fehlenden, gelblichen Längsbinden an der Basis des Vorderflügel-Vorderrandes. Die Eikapseln (Ootheken) von Periplaneta americana sind 8 mal 5 mm groß und recht dunkel gefärbt.

Periplaneta americana besitzt gut ausgebildete Flügel und ist durchaus in der Lage zu fliegen, obwohl fälschlicherweise oft behauptet wird, dass diese Schabenart flugunfähig sei. Darüber hinaus können Amerikanische Schaben auch hervorragend klettern. Im Gegensatz zur Deutschen Schabe und Orientalischen Schabe kommt die Amerikanische Schabe seltener in Privathäusern vor. Häufiger werden Badelandschaften unter Glas, Hafenanlagen, botanische oder zoologische Gärten, Lebensmittelbetriebe oder Zoofachgeschäfte befallen. Die komplette Entwicklungsdauer von Periplaneta americana beträgt selbst unter optimalen Bedingungen (30°C und 80 bis 90% relative Luftfeuchtigkeit) zwischen 160 und 197 Tage. Bei einer Temperatur von 22°C verlängert sie sich sogar auf 520 Tage. Die Amerikanische Schabe ist gegenüber Kälte relativ empfindlich. Bei 15°C werden keine Eikapseln mehr gebildet und eine Überwinterung im Freiland ist unter mitteleuropäischen Verhältnissen nicht möglich. Die Imagines von Periplaneta americana haben eine Lebenserwartung von einem bis zu anderthalb Jahren. Pro Jahr kann bestenfalls eine einzige Generation entstehen. Insgesamt bildet ein Weibchen der Amerikanischen Schabe im Verlauf seines Lebens zwischen 50 und 60 Eikapseln und produziert somit 450 bis 700 Eier. Die Eikapseln werden zunächst noch einige Tage vom Weibchen herumgetragen um dann an einem geschützten Platz abgelegt zu werden, der den Larven optimale Entwicklungsbedingungen bietet.

Schäden

Die amerikanische Schabe kann in Gewächshäusern große Schäden anrichten, da sie Jungpflanzen und Blüten abfrisst. Die Ausscheidungen der Schaben enthalten Substanzen, die beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Sie verschleppen zudem Krankheitskeime. Außerdem können sich im Kropf der Schaben Salmonellen vermehren.

Bettwanze

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Wissenswertes

Die Bettwanze ist vier bis sechs Millimeter lang und rostrot bis dunkelbraun gefärbt. Die Fühler sind viergliedrig mit kurzem Basalglied. Die ersten beiden Fühlerglieder sind deutlich dicker als die Fühlerglieder Nummer 3 und 4. Dies ist auch ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen der Bettwanze und der recht ähnlich aussehenden Schwalbenwanze (Oeciacus hirundinis). Der Körper von Cimex lectularius ist mit einem dichten Haarkleid bedeckt. Beine und Antennen erscheinen gelblich. Der mit Blut gefüllte Darm ist als dunkle Struktur gut durch die Körperoberfläche hindurch erkennbar. Wie bei allen Wanzen ist auch bei der Bettwanze der Körper dorsoventral abgeplattet, was ihr im Volksmund die Bezeichnung „Tapetenflunder“ eingebracht hat. Bettwanzen können nicht fliegen, da die Flügel stark reduziert sind.

Da die Bettwanze eine Vorzugstemperatur von 27 °C hat und Kälte nur kurzfristig verträgt nimmt man an, dass die Art ursprünglich aus den Tropen stammt. In Mitteleuropa ist das Vorkommen von Cimex lectularius meist auf den Wohnbereich des Menschen und auf Hühnerställe beschränkt. Djonic (1937) konnte aber nachweisen, dass die Bettwanze auch von Schwalben verbreitet werden kann. Bei einer Schwalbe, die im Frühjahr aus ihrem Überwinterungsgebiet nach Serbien zurückgekehrt war, konnte er sogar 132 Individuen von Cimex lectularius im Gefieder finden. Offensichtlich können Bettwanzen auch durch Straßentauben verbreitet werden. Darauf deutet eine Beobachtung von Hase (1938) hin, der in einem Taubenschlag über 500 Bettwanzen in den Taubennestern nachweisen konnte. Die Bettwanze ernährt sich von Blut und bevorzugt als Blutspender den Menschen. Gelegentlich werden aber auch Vögel und Kleinsäuger befallen. Vor der Eiablage muss das Weibchen Blut aufgenommen haben. Täglich werden drei bis fünf Eier mit einem wasserlöslichen Sekret an den Raststellen der Tiere (Ritzen in Möbeln, hinter Bildern, in Steckdosen, an Kleidung oder Gardinen) festgeheftet. Im Laufe seines Lebens kann ein Weibchen von Cimex lectularius so 250 bis 300 Eier ablegen. Bettwanzen entwickeln sich hemimetabol, es gibt also keine Puppenphase wie beispielsweise bei Schmetterlingen, Hautflüglern oder Käfern. Bei einer Durchschnittstemperatur von 25 °C dauert die gesamte Entwicklung von Cimex lectularius vier bis sechs Wochen. Bettwanzen haben fünf Larvenstadien. Zwischen jeder Häutung muss die Larve mindestens einmal Blut aufgenommen haben. Nach einer Blutmahlzeit können Männchen bei 37°C 518 und Weibchen sogar 550 Tage lang hungern. Während solcher Hungerzeiten führen Bettwanzen recht weite Wanderungen aus. Die Bettwanze ist ausschließlich nachtaktiv.

Schäden

Bettwanzen können Schlafstörungen und allergische Reaktionen hervorrufen, die im schlimmsten Fall zu Gefäßentzündungen führen können.

Buckelfliege

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Wissenswertes

Bei der Buckelfliege (Megaselia scalaris) handelt es sich um eine südostasiatische Art, die nach Europa eingeschleppt wurde. Die Larven ernähren sich zum einen von abgestorbenem organischem Material, zum anderen aber auch parasitisch von anderen Insektenlarven.

Sie haben ein breites Nahrungsspektrum. Larven wurden beispielsweise schon in einem toten Kaninchen, in Pilzen, Spagetti, Käse, Sojamehl, Trockenfisch und selbst in einem Topf mit blauer Farbe gefunden. Speziell in den Tropen entwickeln sich die Tiere häufig auch in menschlichen Leichen. Die Fliegen können darüber hinaus in offene Wunden kriechen oder werden verschluckt. Buckelfliegen gelten, wie viele andere Fliegenarten auch, als Hygieneschädlinge. Typische Befallsorte sind organische Ablagerungen in Abwasserrohren, feuchte Rückstände in Mülleimern oder in Spalten unter Kücheneinrichtungen, in Bodenabläufen oder Aufzugsschächten aber auch überwässerte Topfpflanzen oder nicht ordnungsgemäß beseitigte Nässeschäden. Vor allem in Lebensmittelbetrieben können Nahrungsmittelreste, die selbst nach einer gründlichen Reinigung mit Hochdruckreinigern unter den Einrichtungsgegenständen hängen bleiben, die Ursache für einen Buckelfliegenbefall darstellen. In solchen Fällen müssen die Geräte beiseite gerückt und organische Rückstände entfernt werden. Zur dauerhaften Befallsbeseitigung müssen Ritzen und Spalten, unter denen sich Reste ansammeln können, nach dem Trocknen mit Silikon verschlossen werden. Auch der sich in Abwasserrohren entwickelnde organische Film kann Buckelfliegenlarven als Brutsubstrat dienen. Er muss mit Hilfe einer Bürste beseitigt werden. Heißes Wasser allein ist zur Befalls-Beseitigung nicht ausreichend. Zur Bekämpfung von Larven, die sich in Abwasserrohren entwickeln, können auch flüssige Kontaktinsektizide verwendet werden.

Schäden

Im Gewebe verursachen sie Entzündungen. Dieses Krankheitsbild wird als Myasis (-Madenfraß-) bezeichnet. Die Art Megaselia scalaris verursacht eine solche Myasis vor allem im Verdauungs- und Urogenitaltrakt. Durch das wechselweise Belaufen von Lebensmitteln und Brutsubstraten können die Fliegen darüber hinaus Krankheitskeime übertragen.

Deutsche Schabe

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Die ausgewachsenen Tiere erreichen eine Länge von 10 bis 15 mm und sind einfarbig gelbbraun gefärbt.

Obwohl die Flügel bei dieser Art deutlich besser entwickelt sind als bei der Orientalischen Schabe, sind die Tiere dennoch höchstens zum Gleitflug befähigt. Das Halsschild (Pronotum) weist 2 dunkle Längsstreifen auf. Die flachen, 6 x 3 mm großen Eikapseln (Ootheken) sind hell- bis mittelbraun gefärbt. Blattella germanica ist in mitteleuropäischen Breiten bevorzugt in feuchtwarmen Räumen wie Großküchen, Bäckereien, Kantinen, Schwimmbädern, Wohnheimen, Krankenhäusern und Gewächshäusern anzutreffen. Aber auch in Privathaushalten ist die Deutsche Schabe häufig. Zwischen 7 und 12°C zeigt die Deutsche Schabe nur noch eine eingeschränkte Aktivität. Sinkt die Temperatur auf unter 4°C, so sind die Tiere nicht mehr in der Lage sich fortzubewegen. Dennoch ist selbst in Deutschland eine Überwinterung im Freien möglich. Die Entwicklungsdauer von der Eiablage bis zur letzten Häutung ist von der Temperatur abhängig. Sie beträgt bei 30°C 41 Tage und kann sich bei 22°C auf bis zu 244 Tage verlängern. Die Eikapseln können sogar – 22°C ertragen, ohne dass die sich in ihnen entwickelnden Larven geschädigt werden. In Räumen, in denen eine Durchschnittstemperatur von 30°C herrscht, können pro Jahr 3 bis 4 Generationen entstehen. Ein Weibchen der Deutschen Schabe kann im Lauf seines Lebens insgesamt 150 bis 200 Eier produzieren. Ähnlich wie bei den übrigen drei hier vorgestellten Schabenarten handelt es sich auch bei der Deutschen Schabe um einen Hygiene- und Materialschädling, der unbedingt bekämpft werden sollte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Schaben zu bekämpfen. Mit Lockstoffen versehene Klebefallen dienen neben der direkten Bekämpfung in erster Linie dazu, das Ausmaß des Befalls abzuschätzen.

Schäden

Die Abscheidungen der Schabe können beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem verschleppen sie Krankheitskeime. Außerdem können sich im Kropf der Schabe Salmonellen vermehren.

Dörrobstmotte

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Die zu den Schmetterlingen gehörende Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) wird ca. sechs bis neun mm lang, die Flügelspannweite beträgt ungefähr 15 bis 20 mm. In Ruhestellung ähnelt der Falter einem rotbraun bis bronzefarbenen, spitzen Dreieck, das in der Mitte eine breite, silberfarbene Unterbrechung aufweist.

Die kurz vor der Verpuppung stehende Larve hat eine Länge von 14 bis 17 mm. Ihre Färbung kann je nach Ernährung weißlich, grünlich oder rötlich sein. Als Lebensraum von Dörrobstmotten kommen Getreidespeicher, Lagerhäuser, Silos, Mühlen, Nahrungsmittelbetriebe, Supermärkte, sowie Küchen bzw. Vorratskammern in Wohnungen in Frage. Die Einschleppung dieser Art erfolgt regelmäßig mit verunreinigter Nahrung, aber auch mit Tierfutter. Nach der Kopulation legt ein Dörrobstmottenweibchen zwischen 200 und 400 Eier meist direkt an das Nährsubstrat der Larven. Dies können z.B. Trockenobst, Müsli, Studentenfutter, Haselnuss- bzw. Mandelschokolade, Getreide- und Getreideprodukte, aber auch Pistazien, Kichererbsen oder Hirse sein. In der Regel treten 5, manchmal auch bis zu 7 Larvalstadien auf. Im Anschluss an die Fressphase folgt eine 3- bis 10-tägige Wanderphase, an deren Ende sich die Larve an einem geschützten Ort verpuppt. In beheizten Wohnungen schlüpft der Falter bereits rund 2 Wochen später, während in ungeheizten Getreidesilos aufgrund niedriger Temperaturen eine mehrmonatige Diapause eintreten kann. Aufgrund dieser Ruhephase in der Puppenhülle treten in Mitteleuropa in ungeheizten Lebensmittellagern nur 2 bis 3 Generationen pro Jahr auf. In beheizten Räumen können es dagegen wesentlich mehr Generationen sein. Die von Dörrobstmotten hervorgerufenen Schäden resultieren zum einen aus dem Larvenfraß und zum anderen aus der Verunreinigung von Lebensmitteln durch die Spinnfäden der Larven (Verklumpung) und Kot. Verunreinigte Nahrung ist nicht mehr für den Verzehr geeignet. Spezielle Klebefallen werden eingesetzt um einen Dörrobstmottenbefall sicher nachzuweisen. Mit diesen erfolgt aber auch gleichzeitig eine Bekämpfung der Motten.

Schäden

Dörrobstmotten verursachen Fraßschäden und Verunreinigungen der befallenen Nahrungsmittel. Die Feuchtigkeit, die sich durch den Stoffwechsel der Raupen entwickelt, bietet die Grundlage für gesundheitlich bedenkliche Schimmelnester.

Flöhe

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Wissenswertes

Der Mensch kann von verschiedenen Floharten befallen werden, die häufig von Hunden, Katzen, Vögeln oder Nagetieren in die Wohnung eingeschleppt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Menschenfloh (Pulex irritans), Katzenfloh (Ctenocephalides felis), Hundefloh (Ctenocephalides canis), Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae), Igelfloh (Archaeopsylla erinacei), Taubenfloh (Ceratophyllus columbae), Rattenfloh (Nosophyllus fasciatus) oder Mäusefloh (Leptopsyllus segnis).

Flöhe sind als geschlechtsreife Tiere (Imagines) meist zwei bis drei Millimeter große, flügellose Insekten mit seitlich stark abgeflachtem Körper. Die beiden hinteren Beinpaare sind als Sprungbeine entwickelt. Anders als beispielsweise Bienen oder Fliegen besitzen Flöhe anstelle von Facettenaugen lediglich kleine Einzelaugen. Die Antennen sind kurz und können in Kopfgruben eingeklappt werden. Die stechend-saugenden Mundwerkzeuge, mit denen die Tiere das Blut von Warmblütern trinken, sind dagegen kräftig entwickelt. Die Larven der Flöhe sind augen- und fußlos. Ähnlich wie manche Schmetterlingsraupen besitzen sie lediglich sog. Nachschieber, die den Flohlarven eine spannerraupenartige Fortbewegung erlaubt.

Bei den ausgewachsenen Flöhen nehmen beide Geschlechter in der Regel täglich Blut auf. Parasitiert werden in erster Linie Säugetiere, daneben aber auch Vögel. Die kräftig entwickelten Sprungbeine der Flöhe lassen Sprünge von bis zu 50 cm zu, was für die Wirtsfindung von großer Bedeutung ist. Meist werden die Wirte nur zur Nahrungsaufnahme aufgesucht, so dass sich stets nur 1 % einer Flohpopulation (inklusive der Larven) auf dem befallenen Warmblüter befindet. Die Flohweibchen legen insgesamt mehrere 100 Eier in Tierlager, Matratzen, Dielenritzen oder Teppichen ab. Nur wenige Tage später schlüpfen die Flohlarven, die sich von Detritus, Schimmel oder dem Kot der adulten Flöhe ernähren. Das Schlüpfen aus der Puppenhülle wird erst durch einen Erschütterungsreiz ausgelöst. Falls ein solcher Reiz, der in der Regel von einem möglichen Wirt verursacht wird, für längere Zeit ausbleibt, kann sich der Schlupf mehrere Monate lang verzögern. Auf diese Weise kann zum Beispiel beim Bezug einer Wohnung, die längere Zeit leer stand, ein Massenschlüpfen von Flöhen ausgelöst werden. Flöhe orientieren sich auch an Temperatur und CO2-Konzentration der Luft. Alle diese Faktoren ermöglichen es den Flöhen einen geeigneten Wirt zu finden. Unter günstigen Bedingungen erfordert die Generationenfolge bei den meisten Floharten lediglich zwei Wochen.

Schäden

Flöhe sind Überträger für verschiedene Bakterien, Viren und auch Bandwürmer.

Fruchtfliege

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Wissenswertes

Es handelt sich bei den Fruchtfliegen der Gattung Drosophila (z. B. Drosophila melanogaster) um kleine, nur 2 bis 4 mm lange Fliegen.

Die erwachsenen Fliegen suchen zur Nahrungsaufnahme und Eiablage gärende Stoffe oder Flüssigkeiten wie Früchte, Fruchtsäfte, Wein, Essig, Bier, Küchenabfälle, Kompost oder faulendes Obst auf. Die Larven entwickeln sich in sich zersetzendem Pflanzenmaterial wie z. B. Bananenschalen. Unter günstigen Bedingungen kann die Generationsdauer bei 10 Tagen liegen, so dass die Nachkommenschaft eines einzigen Weibchens in nur 30 Tagen theoretisch 16 Millionen Fliegen betragen könnte. Massenentwicklungen treten z.B. in Haushalten, Großküchen, Keltereien, Brauereien, Obstlagern oder generell bei unhygienischer Abfalllagerung auf. Vorsorglich sollten Lebensmittel stets in gut verschließbaren Behältern aufbewahrt werden, so dass ein Eindringen der winzigen Fliegen zur Eiablage verhindert wird. Bei den Biomülltonnen ist darauf zu achten, dass der Deckel nicht offen stehen bleibt.

Schäden

Durch wechselseitiges Belaufen von Nahrungs- und Brutsubstraten können Fruchtfliegen Bakterien und andere Krankheitserreger übertragen. Aus diesem Grund muss ein Massenauftreten dieser Tiere bekämpft und anschließend Maßnahmen ergriffen werden, um einen Neubefall zu verhindern.

Gemeine Wespe

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Wissenswertes

Die schwarz-gelbe Warnzeichnung der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris) deutet darauf hin, dass es sich um recht wehrhafte Insekten handelt.

Bei dieser Art können die Weibchen zwischen 16 und 19 mm groß werden, während Männchen 13 bis 17 mm und Arbeiterinnen 12 bis 14 mm erreichen. Ein auffälliges Merkmal der Gemeinen Wespe ist eine ankerförmige Zeichnung auf dem Stirnschild. Ebenso wie die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) gehört die Gemeine Wespe zu den Kurzkopfwespen, bei denen der Abstand zwischen der Oberkieferbasis und dem unteren Augenrand gering ist. Genauso wie z. B. die Hornisse bildet auch die Gemeine Wespe einjährige Staaten, die im Herbst zugrunde gehen. Die Nester werden v. a. im Boden (Wühlmausnester, Steingarten, Steinhaufen u. ä.) angelegt. Mitunter gründet die Königin ihren Staat im Inneren von Gebäuden, wie z. B. in dunklen Ecken auf dem Dachboden. Die aus 5 bis 10 horizontal angelegten Wabenetagen bestehenden Nester können einen Umfang von bis zu zwei Metern erreichen. Die Oberfläche der Nesthülle ist lebhaft strukturiert und weist zahlreiche, muschelförmige Lufttaschen auf. Die Kolonien können recht groß werden und 3.000 bis 5.000 Individuen enthalten.

Schäden

Die Tiere können im Herbst mitunter recht lästig werden, wenn sie auf der Suche nach süßen Nahrungsmitteln über Obst, Marmelade, Limonade, Torten u. ä. herfallen. Da hierbei Krankheitserreger und Schimmelpilzsporen verschleppt werden können, ist die Gemeine Wespe als Hygieneschädling einzuordnen. Die Stiche können zwar recht schmerzhaft sein, bleiben aber meist ohne ernsthafte Folgen. Lediglich bei Stichen in die Mundhöhle sollte ein Arzt aufgesucht werden. Für Allergiker können Wespenstiche allerdings lebensgefährlich sein.

Gemeiner Speckkäfer

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Wissenswertes

Der Gemeine Speckkäfer (Dermestes lardarius) ist 7 bis 9,5 mm groß und an seinen zweifarbigen Flügeldecken gut zu identifizieren.

Die vordere Hälfte der Flügeldecke ist von gelblichen Haaren bedeckt. Charakteristisch sind in diesem Bereich zudem 3 schwarze Punkte. Die hintere Hälfte der Flügeldecke ist schwarz. Die Art stammt ursprünglich aus Eurasien, ist aber mittlerweile weltweit verbreitet. Nach der Überwinterung als Puppe schlüpfen die Käfer meist Anfang April. Bei Temperaturen ab 16 °C kommt es zur Begattung. Optimal für die Entwicklung der Käfer ist eine Temperatur von 25 °C sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 65 %. Unter diesen Bedingungen beträgt die Entwicklungsdauer durchschnittlich 48 Tage. In Mitteleuropa ist unter Freilandbedingungen die Ausbildung von nur einer Generation pro Jahr die Regel. Lediglich unter sehr günstigen Bedingungen kann eine zweite Generation auftreten. Unter Freilandbedingungen ernähren sich die Larven hauptsächlich von Aas, wodurch dem Speckkäfer eine wichtige Rolle bei der Beseitigung von Tierkadavern zukommt. In Lagern und Haushaltungen fressen die Larven an Speck, Schinken, Wurst, hartem Käse, Eiernudeln, Trockenfisch, ausgestopften Tieren, Insektensammlungen, Horn, Hufen, Leder und Rohfellen.

Liegt ein Befall mit dem Gemeinen Speckkäfer vor, so müssen zunächst die Entwicklungsstätten der Larven ausfindig gemacht und beseitigt werden. Problematisch ist bei der Bekämpfung von Speckkäfern, dass sich die Larven zur Verpuppung in unzugängliche Hohlräume zurückziehen oder sich sogar in bestimmte, nicht zu harte Materialien (s. o.) einbohren können. Daher sind die Puppen in der Praxis nicht zu bekämpfen. Erst die ausschlüpfenden Imagines können wieder bekämpft werden, wobei im Wohnbereich neben einer mechanischen Bekämpfung (Absaugen) auch der Einsatz von kurzzeitig wirksamen Pyrethroiden möglich ist. Um die Käfer am Ausschlüpfen zu hindern sind bauliche Maßnahmen, wie das Verlegen eines dichten Bodens (Laminat, PVC), geeignet.

Schäden

Da die Gemeinen Speckkäfer in der Lage sind, Keratin zu verdauen, können sie sich auch von Federn, Wolle und Fellen ernähren und auf diese Weise Textilien und Pelze zerstören. Zur Verpuppung bohren sich die Larven dann in feste, aber nicht zu harte Materialien wie Holz, Kork, Pappe, Papierlagen, Styropor, Tabakballen oder sogar Mörtel ein. Falls Speckkäfer in Massen auftreten, oder jahrelang nicht bekämpft werden, kann es durch dieses Verhalten auch zu massiven Schäden an Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen kommen. Der Gemeine Speckkäfer kann somit gleichzeitig als Hygiene- und Materialschädling angesehen werden.

Kleidermotte

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Wissenswertes

Der wissenschaftliche Artname der Kleidermotte lautet Tineola bisselliella. Körper und Vorderflügel des 4 bis 9 mm langen Falters sind strohgelb.

Die graugelben, lanzettlichen Hinterflügel weisen wie auch die Vorderflügel am Hinterrand Fransen auf. Die Raupen erreichen kurz vor der Verpuppung eine Maximalgröße von 10 mm. Kleidermotten bevorzugen dunkle Orte in trockenen, warmen Räumen. Hier legt das Weibchen im Laufe seines Lebens zwischen 100 und 250 Eier an Textilien, Fellen oder Federn ab. Die Larven ernähren sich von keratinhaltigen, tierischen Produkten wie Wolle, Haare oder Federn. Ebenfalls aus diesen Materialien baut sich die Raupe eine lange, beiderseitig offene Gespinströhre, die sie bis zur Verpuppung mit sich umher trägt. Optimal für die Entwicklung der Larven sind eine Temperatur zwischen 25 und 30°C, sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 %. Unter diesen Bedingungen dauert es bei ausreichend vorhandener Nahrung rund 2 Monate bis sich die Raupe verpuppen kann. Meist entwickeln sich pro Jahr 2 Generationen der Kleidermotte. In Jahren mit warmem Sommer können es aber auch 3 oder 4 sein. Bei optimaler Nahrungsversorgung und einer Mindesttemperatur von 10°C entstehen ohne Unterbrechung neue Generationen. Die aus der Puppe schlüpfenden Motten besitzen verkümmerte Mundwerkzeuge und nehmen keine Nahrung mehr zu sich. Ihre Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt lediglich 12 bis 18 Tage.

Schäden

Kleidermotten sind reine Materialschädlinge. Die Larven zerfressen mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen Felle und andere keratinhaltige tierische Produkte in Textilien und Polstermöbeln. Baumwolle, Jute, zellulosehaltige Textilfasern pflanzlicher Herkunft, Natur- und Kunstseide sowie vollsynthetisches Gewebe werden ebenfalls von den Larven durchlöchert, obwohl diese Materialien nicht verdaut werden können. Die Fasern dieser Gewebe benutzen die Larven lediglich zum Bau ihrer Gespinströhre. Neben den reinen Fraßschäden werden die Textilien durch die fest am Stoff haftenden Kokons verunreinigt.

Schwarze Wegameise

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Wissenswertes

Im Haus treten neben holzzerstörenden Ameisenarten wie der Rossameise und Hygieneschädlingen wie der Pharaoameise v.a. auch solche Ameisen auf, die unsere Wohnungen lediglich auf der Suche nach Nahrung betreten.

Bei diesen, in erster Linie als lästig anzusehenden Ameisen, handelt es sich i.d.R. um Angehörige der Art Lasius niger, der Schwarzgrauen Wegameise. Die Arbeiterinnen sind rund 4 mm lang und einheitlich dunkel gefärbt. Die Schwarzgraue Wegameise ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Es handelt sich um einen sehr anpassungsfähigen Kulturfolger, der in Städten, Parks, Gärten, Wiesen und Ackerland weit verbreitet ist. Ältere Kolonien können mehrere 10.000 Arbeiterinnen enthalten. Allerdings lebt in jedem Nest immer nur eine einzige Königin. Die Nester werden z.T. in morschem Holz, meist jedoch im Boden angelegt. Im Sommer ernähren sich die Tiere zum großen Teil von den Ausscheidungen diverser Pflanzensaftsauger wie z.B. Blattläusen – dem sog. Honigtau. Lasius niger-Arbeiterinnen suchen Wohnungen besonders häufig im Frühjahr auf, wenn die Nahrung im Freiland noch knapp ist. Hierbei sind auch Wohnungen, die im zweiten oder dritten Stock liegen, nicht vor den Ameisen sicher. Falls auf diesen Streifzügen eine ergiebige Nahrungsquelle ausfindig gemacht wird, kann recht schnell eine dicht belaufene Ameisenstraße zwischen Nest und Futterquelle entstehen. Im Garten kann die Art unangenehm auffallen, wenn sie ihre Nesthügel in Rasenflächen oder Beeten anlegt, bzw. Terrassen oder gepflasterte Wege unterhöhlt. Indirekt schadet Lasius niger auch Kulturpflanzen, indem sie die dort lebenden Blattläuse betreut und schützt. Das Anbringen von Leimringen wie dem Raupen- und Ameisen-Leimring verhindert, dass die Ameisen zu den Blattläusen gelangen. Will man die Tiere lediglich davon abhalten über Balkon oder Terrasse in die Wohnung einzudringen, so lassen sich Präparate einsetzen, die ätherische Öle enthalten und lediglich vergrämend, aber nicht tödlich auf die Ameisen wirken.

Schäden

Schwarze Wegameisen können äußerst lästig werden, große Schäden verursachen sie jedoch nicht.

Silberfischchen

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Wissenswertes

Silberfischchen gehören zu den sogenannten Urinsekten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Insekten besitzen Silberfischchen und verwandte Arten keine Flügel. Lepisma saccharina wird sieben bis zwölf Millimeter lang und hat lange, gegliederte Geißelantennen. Der Brustabschnitt ist bei dieser Art deutlich verbreitert, während sich der Hinterleib nach hinten zu immer weiter verjüngt. Am Körperende fallen drei lange, borstenartige Fortsätze auf. Es handelt sich hierbei um die beiden seitlichen Cerci und das sog. Terminalfilum. Der deutsche Trivialname von Lepisma saccharina leitet sich davon ab, dass der ganze Körper der Tiere mit Schuppen bedeckt ist, was den Silberfischchen durch Lichtreflexion ein silberglänzendes Aussehen verleiht.

Das nachtaktive Silberfischchen kommt in Mitteleuropa ausschließlich in beheizten Gebäuden vor, da es auf ein feuchtwarmes Klima angewiesen ist. Hier leben diese Urinsekten zum Beispiel in Privathaushalten, lebensmittelverarbeitenden Betrieben, Gewächshäusern oder Bibliotheken. Die Eier dieses Materialschädlings sind laut Hase (1938) relativ groß und leicht bräunlich bis rötlich gefärbt. Die Eiablage erfolgt üblicherweise in Ritzen oder Falten. Im Laufe ihres Lebens legen die Weibchen zwischen 50 und 150 Eier ab (Sloderbeck, 2004). Stein (1986) gibt eine durchschnittliche Anzahl von 70 Eiern pro Weibchen an. Lepisma saccharina können sich 20 bis 40-mal häuten und ein Alter von zwei bis fünf Jahre erreichen. Optimal für ihre Entwicklung sind Temperaturen von 25 bis 30 °C sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 %. Silberfischchen kommen vor allem in feuchten Wohnungen an dunklen, warmen Orten vor. Im Freien besiedelt Lepisma saccharina auch Vogelnester. Als Nahrung dienen stärke- und zuckerhaltige Materialien. Darüber hinaus sind die Tiere auch in der Lage cellulosehaltige Materialien zu verdauen. Nahrungsmangel können die adulten Silberfischchen erstaunlich lange tolerieren. Sloderbeck (2004) gibt an, dass einzelne Individuen bis zu 307 Tage ohne Nahrung überlebten.

Schäden

Silberfischchen beschädigen Vorräte durch Lochfraß und Schabefraß.

Staubläuse

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Wissenswertes

Staubläuse sind nur 1,2 bis 2,3 mm große, zarte und meist hell gefärbte Insekten. Sie besitzen auffallend lange und dünne Antennen. Die Tiere sind so klein, dass sie mit bloßem Auge kaum zu sehen sind. Da die Tiere kurze Sprünge vollführen können, werden sie manchmal mit Flöhen verwechselt. Manche Arten besitzen vollständig entwickelte Flügel, bei anderen Arten sind die Flügel dagegen reduziert oder fehlen sogar ganz. Charakteristisch ist, dass die Augen seitlich am dreieckig geformten Kopf sitzen.

Staubläuse sind auf einen Lebensraum mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit angewiesen und ernähren sich hauptsächlich von Schimmelpilzen. In Gebäuden pflanzen sich diese Insekten das ganze Jahr über fort. Ihre Lebensdauer beträgt etwa 10 bis 12 Wochen.

Staubläuse leben zum Beispiel am Boden unter herabgefallenen Blättern und kommen auch in vielen Haushalten vor. Hier findet man sie häufig in Badezimmern oder auf Fensterbänken – vor allem, wenn hier Zimmerpflanzen stehen. Staubläuse sind weltweit verbreitet und kommen vor allem in feuchten Kellerräumen, Neubauwohnungen oder Bibliotheken vor. In frisch tapezierten oder noch feuchten Neubauwohnungen kommt es oft zu Massenvermehrungen. Die Tiere fressen dort den kaum sichtbaren Schimmelpilzrasen von der Tapete ab und hinterlassen einen feinen Papierstaub.

Da diese Insekten praktisch überall leben, kann man kaum verhindern, dass einzelne Tiere auch ins Haus kommen. Ist die Luftfeuchtigkeit in einigen Räumen wie zum Beispiel im Bad oder in der Küche dauerhaft zu hoch, finden Staubläuse hier ideale Lebensbedingungen und werden sich massenhaft vermehren. Daher ist es wichtig die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren und auch im Winter regelmäßig zu lüften um die Luftfeuchtigkeit zu verringern.

Schäden

Ähnlich wie Hausstaubmilben können auch Staubläuse Allergien auslösen. Da die Tiere bevorzugt dort vorkommen, wo sich aufgrund von zu hoher Luftfeuchtigkeit Schimmelpilze gebildet haben, sind sie typische Anzeiger für das Auftreten von Schimmelpilzen.

Vögel

Dohle

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Wissenswertes

Dohlen gehören zur Familie der kleineren Rabenvögel.

Hervorzuheben ist besonders die Intelligenz der Tiere. Diese sind Allesfresser und ernähren sich u.a. auch vom Saatgut in Gärten und auf Feldern. Dies erfreut natürlich weder Landwirt noch den Hobbygärtner. Ihre Nistplätze befinden sich aus Schutz vor Katzen und Mardern in höheren Gebäuden wie Kirchturmspitzen, Dachstühlen, Mauernischen, alten Gebäuden, Baumspitzen usw.

Schäden

Dohlen richten hohe finanzielle Schäden in der Landwirtschaft an. Häufig kommt es auch zu Verunreinigungen von Fahrzeugen, Parkanlagen, Gebäuden und Denkmälern. Ein besonderes Risiko stellt es für Mensch und Heimtier dar, wenn sich die dichten Nester im Kamin des Hauses befinden. Sind die Schornsteine durch die dichten Nistplätze verstopft, kann das unsichtbare, giftige Kohlenmonoxidgas nicht entweichen und tritt somit in die Innenräume des Gebäudes ein, was natürlich beim Einatmen des Gases gesundheitliche Auswirkungen bzw. auch fatale, tödliche Folgen haben kann. Hierzu sollten Sie bereits präventive Maßnahmen ergreifen. Bevor sich die Vögel in dem Kamin einnisten können, sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz Vorsorge treffen und schon früh genug Vogelgitter am Schornstein anbringen lassen, sodass Sie die Dohlen gar nicht erst von Ihrem Grundstück vertreiben müssen.

Haustaube

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Wissenswertes

Bei der Haustaube (Columba livia domestica) handelt es sich um einen rund 33 cm großen Vogel. Das Gefieder weist oft eine graublaue Färbung auf.

Die Stammart der Haustaube ist die im Mittelmeergebiet heimische Felsentaube, die der Mensch vor ca. 5.000 Jahren domestiziert hat. Verwilderte Haustauben gehören in den meisten größeren Städten schon seit Jahrzehnten zum Stadtbild, wo die Tiere in teilweise großer Zahl Brutplatz-, Ruhe- oder Futterplatzgemeinschaften bilden. Das Nest wird aus wenigen Zweigen errichtet und sowohl auf Dachböden, als auch auf Hausfassaden angelegt. Die Vorsprünge der Hausfassaden müssen allerdings breiter als 10 cm sein und dürfen keinem direkten Regeneinfall ausgesetzt sein. Pro Jahr sind mehr als 4 Bruten möglich, wobei stets nur 2 Jungvögel aufgezogen werden. Tauben ernähren sich hauptsächlich von Getreide und Getreideprodukten.

Schäden

An den Stellen, an denen Tauben brüten oder rasten, werden durch die ständige Abgabe von Exkrementen teure Säuberungs- und Sanierungsmaßnahmen an Dächern und Fassaden nötig. Auch aus medizinischer Hinsicht bereiten verwilderte Haustauben Probleme, da sie Parasiten und virusbedingte Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen können. Die Haustaube gilt daher zugleich als Hygiene- und Materialschädling. Verschiedene mechanische Taubenabwehrsysteme verhindern, dass sich die Tauben auf Vorsprüngen, Dachrinnen und ähnlichem niederlassen. Besonders bewährt haben sich spezielle Vogelabwehrspitzen aus rostfreiem Metall.

Krähe

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Wissenswertes

Die Aaskrähe (Corvus corone) ist eine Singvogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae).

Sie tritt in einer grau-schwarzen („Nebelkrähe“) und einer vollständig schwarzen Morphe („Rabenkrähe“) auf und gehört mit 45 bis 47 cm Körperlänge zu den größeren Vertretern der Raben und Krähen (Corvus). Sie bewohnt das warm- bis kaltgemäßigte Eurasien vom Nordrand des Mittelmeeres bis zum Pazifik und kommt in allen offenen bis halboffenen Lebensräumen mit Baumbestand vor. Die nördlichen Populationen wandern im Winter südwärts. Aaskrähen sind Allesfresser und ernähren sich von Samen, Insekten, Eiern, Fleisch und menschlichen Abfällen. Während Aaskrähen als junge und unverpaarte Tiere vor allem in Schwärmen leben, errichten Brutpaare Territorien, die sie aktiv gegen Artgenossen verteidigen. Ihre Nester errichtet die Art für gewöhnlich in der Krone hoher Bäume. Die Brutzeit beginnt im Süden des Verbreitungsgebietes bereits im Februar, im Norden oft erst im April, die Jungvögel fliegen rund 50 Tage nach der Eiablage aus.

Schäden

Krähen verursachen hohe Schäden in der Landwirtschaft.

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