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Steinmarder

Wissenswertes

Die Fellfärbung des Haus- oder Steinmarders (Martes foina) ist graubraun. Auffällig ist ein weißer, meist gegabelter Kehlfleck.

Männchen werden mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis 52 cm und einem Gewicht zwischen 1.000 und 2.000 g durchschnittlich etwas größer und auch schwerer als die Weibchen, die eine KRL von 37 bis 48 cm und ein Gewicht von 700 bis 1.700 g erreichen. Der Schwanz ist buschig behaart und ungefähr halb so lang wie der restliche Körper. Die Art ist von der Iberischen Halbinsel im Westen bis zur Küste des Gelben Meeres im Osten verbreitet. In Deutschland ist der Hausmarder flächendeckend verbreitet, seit den 1950er Jahren hat die Zahl der Tiere deutlich zugenommen. Die Art ist sehr anpassungsfähig und gilt als ausgesprochener Kulturfolger. Die höchsten Populationsdichten werden in menschlichen Siedlungen erreicht, wobei auch Großstädte besiedelt werden. Ansonsten werden in Europa aber auch Wälder und strukturreiche Agrarökosysteme bewohnt. Obwohl der Hausmarder hervorragend klettern kann, ist er mehr Boden- als Baumbewohner. Bauernhöfe, Hausgärten, Schuppen, Stallungen, Dachböden, Hecken, Holzstöße und Reisighaufen werden als Unterschlupf genutzt und bei der Nahrungssuche durchstreift. Es wird fast jede Art von pflanzlicher und tierischer Nahrung genutzt, wobei die Zusammensetzung der Nahrung saisonal schwankt. Kleinsäuger wie Feld- und Spitzmäuse machen einen hohen Anteil an der Nahrung des Hausmarders aus. Auch Wildvögel und Eier werden häufig verzehrt. Im Sommer und Herbst wird verstärkt Pflanzenkost genutzt. Neben Getreide sind hier v.a. Früchte wie Pflaumen, Birnen, Äpfel, Brombeeren oder Schlehen zu nennen. Die Fortpflanzungsperiode erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte August. Die Männchen sind polygam (d.h. sie paaren sich mit mehreren Weibchen) und beteiligen sich nicht an der Jungenaufzucht. Meist werden zwischen Anfang März und Ende April durchschnittlich drei Jungtiere geboren. Das Weibchen säugt die Jungen acht bis zehn Wochen lang, im Alter von sechs bis sieben Wochen beginnt aber schon die Zufütterung von Fleisch. Bereits in der elften Lebenswoche haben Hausmarder die Hälfte ihres späteren Gewichts erreicht und schon im Herbst ihres ersten Lebensjahres sind die Jungtiere nach Größe und Gewicht nicht mehr von den Alttieren zu unterscheiden. Ab der sechzehnten Lebenswoche können die Jungmarder selbst Beute machen. Mit 23 Wochen verlassen sie das Revier ihrer Mutter und der Familienverband löst sich auf. Hausmarder sind fast ausschließlich nachtaktiv, nur während der Paarungszeit und in der zweiten Hälfte der Jungenaufzucht sieht man die Tiere auch tagsüber häufiger außerhalb ihres Verstecks. Die Art besetzt relativ stabile Reviere mit festgelegten Grenzen. Im gleichen Habitat bewohnen die Männchen größere Areale als die Weibchen. Zur Abgrenzung der Reviere werden Duftmarken an glatten und häufig leicht erhöhten Stellen abgesetzt. Hierzu werden Urin sowie Drüsensekrete aus der Analregion und von den Hinterfußsohlen abgegeben. In Städten und Dörfern bewohnt der Hausmarder z.T. wesentlich kleinere Territorien als in Wald- und Feldgebieten. Hausmarder bauen ihre Verstecke niemals selbst, sondern nutzen verschiedene, bereits bestehende Unterschlupfmöglichkeiten. In Feld- oder Waldgebieten werden v.a. Reisighaufen, Stangenholzstapel oder Brennholzstöße genutzt. In Dörfern und Städten verbringt der Hausmarder den Tag meist in Gebäuden. Die Verstecke liegen hier v.a. auf Dachböden, in Scheunen oder Gartenhütten.

Schäden

Hausmarder können auf vielfältige Weise lästig bzw. schädlich werden. Tiere, die sich in Dachböden einquartiert haben, verursachen eine nicht unerhebliche Lärmbelästigung und bringen die menschlichen Bewohner des Hauses auf diese Weise um den Schlaf. Durch Zerbeißen von Gummi- und Kunststoffbauteilen im Motorraum abgestellter Kraftfahrzeuge richten Hausmarder wiederholt Schäden an. Auch können sie diverse Krankheiten wie Tollwut oder Hirnhautentzündung und Parasiten wie Band- oder Saugwürmer auf Menschen und Haustiere übertragen. Hausmarder können durch das Ausbringen von Repellentien (Vergrämungsmitteln) wirkungsvoll aus Dachböden vertrieben, bzw. von parkenden Autos ferngehalten werden.

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